Nun hat die Jury des Deutschen Buchpreises wieder einmal ihre erste Auswahl veröffentlicht, die „Longlist“ mit 20 deutschsprachigen Romanen. Sieben Kritiker und Fachleute, darunter auch der Autor Najem Wali, haben sie aus 156 Einreichungen ausgesucht. Bis zur Frankfurter Buchmesse werden sie aus dem 20 sechs Finalisten küren und ganz zum Schluss den einen Buchpreisträger.
Wie immer wird die Auswahl kritisch betrachtet. Dem einen fehlt Martin Mosebachs „Mogador“ auf der List oder auch Guntram Vespers „Frohburg“, der schon in Leipzig unter den Finalisten war. Der andere moniert, dass mit Joachim Meyerhoff ein Autor in der Liste steht, der bereits ein Bestseller ist. Der irakisch-stämmige Autor Najem Wali, einziger Schriftsteller in der Jury, lobt dagegen den Jahrgang 2016, in dem er drei große existenzielle Themen ausmacht: „Katastrophe und Untergang, Fremdheit und Fremdsein und Tod“.
Das also sind die 20 Romane der Longlist:
* Akos Doma: Der Weg der Wünsche (Rowohlt Berlin, August 2016)
* Gerhard Falkner: Apollokalypse (Berlin Verlag, September 2016)
* Ernst-Wilhelm Händler: München (S. Fischer, August 2016)
* Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald (S. Fischer, August 2016)
* Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (Frankfurter Verlagsanstalt, September 2016)
* André Kubiczek: Skizze eines Sommers (Rowohlt Berlin, Mai 2016)
* Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des * Mannes (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2016)
* Katja Lange-Müller: Drehtür (Kiepenheuer & Witsch, August 2016)
* Dagmar Leupold: Die Witwen (Jung und Jung, September 2016)
* Sibylle Lewitscharoff: Das Pfingstwunder (Suhrkamp, September 2016)
* Thomas Melle: Die Welt im Rücken (Rowohlt Berlin, August 2016)
* Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke (Kiepenheuer & Witsch, November 2015)
* Hans Platzgumer: Am Rand (Paul Zsolnay, Februar 2016)
* Eva Schmidt: Ein langes Jahr (Jung und Jung, Februar 2016)
* Arnold Stadler: Rauschzeit (S. Fischer, August 2016)
* Peter Stamm: Weit über das Land (S. Fischer, Februar 2016)
* Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (Lenos, März 2016)
* Thomas von Steinaecker: Die Verteidigung des Paradieses (S. Fischer, März 2016)
* Anna Weidenholzer: Weshalb die Herren Seesterne tragen (Matthes & Seitz Berlin, August 2016)
Der Deutsche Buchpreis ist mit insgesamt 37 500 Euro dotiert. Der Preisträger erhält 25 000 Euro, die übrigen fünf Autoren der Shortlist bekommen jeweils 2500 Euro. 2015 wurde der Schriftsteller Frank Witzel für seinen Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ ausgezeichnet.