Ihr lebenssatter Roman über eine georgischische Familie "Das achte Leben (für Brilka)" hat der in Tiflis geborenen und heute in Hamburg lebenden Nino Haratischwili einen sensationellen Erfolg beschert. Die Frankfurter Allgemeine feierte das Buch als "besten und wagemutigsten deutschsprachigen Roman des Herbstes". Nun bekommt die Autorin für ihr Werk den mit 15 000 Euro dotierten Augsburger Brecht-Preis.
Sie reiht sich damit ein in eine Serie bekannter Namen angefangen von Franz Xaver Kroetz über Robert Gernhardt, Urs Widmer und Christoph Ransmayr bis zu Dea Loher, Albert Ostermaier, Ingo Schulze und Silke Scheuermann. "Nino Haratischwilis Werke ... lassen sich mit den großen Exildramen Bertolt Brechts in Verbindung bringen," heißt es dazu aus der Jury. "ihre Begabung, komplizierte historische Prozesse, Revolutionen und Kriege ebenso wie menschliches Versagen, Opportunismus und Machtmissbrauch sowie individuelle Katastrophen in sinnliche Geschichte und großartige Frauenfiguren zu fassen, erinnert an Brechts "Mutter Courage" und seinen "Kaukasichen Kreidekreis". " Dabei erzählten die Geschichten und Figuren Nino Haratischwilis von den historischen und aktuellen Menschenströmen, die als Folge von Krieg und Revolution damals wie heute durch Europa ziehen.
Georgien macht in diesem Jahr nicht nur mit Nino Haratischwili und dem Brechtpreis von sich reden, der Kaukasus-Staat ist auch Partnerland der Frankfurter Buchmesse.