Anke Stelling wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet - für den Roman „Schäfchen im Trockenen“, der im vergangenen Herbst im kleinen Berliner Verbrecher Verlag erschienen ist. Für die Jury ist der Roman über eine Schriftstellerin, die mit ihren Kindern in prekären Verhältnissen in Berlin lebt, ein „scharfkantiger, harscher Roman, der wehtun will und wehtun muss“.
In der Kategorie „Sachbuch/Essayistik“ ging der Preis an Harald Jähner, bis 2015 Feuilletonchef der Berliner Zeitung, für das Buch „Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945 - 1955“. Es sei ein „mentalitätsgeschichtliches Panorama“, so Jurysprecher Bisky, über ein Land in Schutt und Asche, in dem das Grauen herrscht, sich aber auch Lebensmut breitmacht.
Für die beste Übersetzung wurde Eva Ruth Wemme ausgezeichnet. Sie übertrug den Roman „Verlorener Morgen“ von Gabriela Adamesteanu aus dem Rumänischen ins Deutsche und hat dabei „großes Gespür für den lästerlichen Ton seiner Erzählerin Vica“ gezeigt, so die Jury.
Der Preis der Leipziger Buchmesse wird seit 2005 in den drei Kategorien vergeben, er ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. In diesem Jahr hatten die Verlage nach Messe-Angaben 359 Bücher eingereicht, jeweils fünf Titel waren nominiert