Und da waren‘s nur noch sechs. Die Jury hat die Shortlist für den Deutschen Buchpreis bekannt gegeben und für ihre „sechs herausragenden Fundstücke“ (Jury-Sprecher Jörg Magenau) einige Verwunderung geerntet. Das liegt vor allem daran, dass gleich drei der Nominierten nach 1990 geboren sind: Faphaela Edelbauer, Miku Sophie Kühmel und Toni Schachinger. „Debütantenball“ überschrieb denn auch der Deutschlandfunk die „handfeste Überraschung“. Für die Jury läutet die Nominierung einen Generationswechsel ein. Laut Magenau eint ein großes Thema alle Bücher auf der Shortlist: „In allen geht es um familiäre Zusammenhänge, um den Ort in der globalen Welt, von dem aus das eigene Dasein zu begreifen ist.“ Womöglich habe der Generationswechsel, der sich mit den Debüts im Finale andeute damit zu tun, dass „die Jüngeren bei diesen Themen schärfer hinschauen“, wenn es etwa um Fragen nach der Identität, Rassismuserfahrungen oder dem Zusammenleben in unterschiedlichen Lebensmustern geht. Hier sind die Nominierten im Überblick:
Raphaela Edelbauer. Das flüssige Land, Klett-Cotta
Miku Sophie Kühmel. Kintsugi, S. Fischer
Tonio Schaichinger. Nicht wie ihr. Kremayr & Scheriau
Norbert Scheuer. Winterbienen. C.H. Beck
Sasa Stanisic. Herkunft. Luchterhand
Jackie Thomae. Brüder. Hanser Berlin
Mit dem Deutschen Buchpreise zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preis ist mit insgesamt 37 500 Euro dotiert. Der Sieger erhält 25 000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2 .500 Euro. Die Preisverleihung findet am Vorabend der Frankfurter Buchmesse statt.