"Archipel“ heißt der deutschsprachige Roman des Jahres, wenn es nach der Jury für den Deutschen Buchpreis geht. Inger-Maria Mahlkes Familiengeschichte aus Teneriffa hat sich gegen die fünf Mitbewerber durchgesetzt. Die 1977 in Hamburg geborene Autorin erzählt darin Geschichten von der spanischen Insel Teneriffa. „Archipel“ ist Mahlkes vierter Roman, 2015 hatte sie mit „Wie ihr wollt“ schon einmal in der engeren Auswahl für den Buchpreis gestanden. Jetzt also hat sie ihn bekommen – zum ersten Mal seit fünf Jahren, gewinnt eine Frau die wichtigste Auszeichnung der Branche. In „Archipel“ lässt Mahlke die Ereignisse auf der Kanareninsel Teneriffa bis zurück ins Jahr 1919 Revue passieren – rückwärts, also von der Gegenwart in die Vergangenheit hinein. Ein ganzes Jahrhundert spanische Geschichte. Als Kind hat die Autorin ihre Ferien oft bei ihrer Großmutter auf Teneriffa verbracht, es war eine andere Welt als das „Vorortdeutschland“, in dem sie aufgewachsen sei. In ihrer Dankesrede zeigte sich Mahlke „überfordert aber glücklich“. Und sie dankte ausdrücklich ihrer Verlegerin Barbara Laugwitz, die Ende August ihren Posten bei Rowohlt für Florian Illies räumen musste.