Seit 75 Jahren steht Manesse für Neuübersetzungen und -Ausgaben literarischer Werke in schönen Editionen. Das Verlagsprogramm reicht von Homer bis James Joyce, von der japanischen Hofdame Sei Sho-nagon bis zum eben wiederentdeckten Eduard von Keyserling. Ambitionierte Klassikervermittlung aus allen Epochen und Kulturkreisen – dieser Gründungsidee ist der in der Schweiz gegründete und inzwischen in München residierende Verlag treu geblieben. Damit ist Manesse der letzte sortenreine Klassikerverlag auf dem deutschen Buchmarkt.
Stolz blickt man hier zurück auf Erst- und Neuübersetzungen aus 25 Weltsprachen und drei Jahrtausenden und auf über 1000 Klassiker-Novitäten. Seit geraumer Zeit veröffentlicht Manesse auch großformatige Bände, Anthologien - Solitäre der Buchkunst und illustrierte Prachtausgaben wie etwa Homers „Odyssee“ (2007) und „Ilias“ (2017) in gefeierter Neuübersetzung oder Alexander von Humboldts „Buch der Begegnungen“ (2018), herausgegeben von Ottmar Ette. Aber nicht nur Großes erscheint in der Manesse Bibliothek, auch 700 kleinformatige Handschmeichler machen Lust auf Klassisches.
Natürlich leistet sich der Jubilar auch ein Jubiläumsprogramm – mit Goethe und Melville, beides Klassiker, die bereits im Premierenprogramm 1944 vertreten waren. Von Goethe erschien im Frühjahr die „Italienische Reise“ fotoästhetisch in Szene gesetzt, und von Herman Melville eine Neuausgabe von „Mardi und eine Reise dorthin“. Am 30. September erscheinen u.a. ein neuer Band mit den späten Romanen Eduard von Keyserlings unter dem Titel „Feiertagskinder“ sowie kurz darauf eine Neuübersetzung von James Joyce‘s „Dubliner“.