Es ist eine späte Ehrung für eine überaus produktive Autorin. Mit ihrem Buch „Die Wolke“, in dem sie das Leben nach einem Gau in einem Kernkraftwerk beschreibt, hat Gudrun Pausewang 1987 nach Tschernobyl nicht nur die jungen Leser aufgerüttelt. Jetzt hat die fast 90-jährige Autorin für ihr Gesamtwerk den Jugendliteraturpreis erhalten.
„Sie haben Generationen von Lesern und Leserinnen erreicht, um sich einzusetzen, sich aufzulehnen gegen Ungerechtigkeit,“ heißt es in der Begründung der Jury. Selten sei Jugendliteratur so wirkmächtig. Gudrun Pausewang sei nie irgendwelchen Trends gefolgt, sondern habe immer aus tiefster Überzeugung geschrieben. Die großen Themen ihrer über 90 Bücher sind Umwelt, Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Zu ihren bekannten Werken zählen „Die Not der Familie Caldera“ (1977), „Die letzten Kinder von Schewenborn“ (1983) und „Ich habe Hunger – ich habe Durst“ (1984). Geboren wurde Gudrun Pausewang 1928 im ostböhmischen Wichstadtl. Sie studierte Grund- und Hauptschullehrerin sowie Germanistik und arbeitete bis zu ihrer Pensionierung 1989 als Lehrerin.