Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand Toni Schachinger schon 2022. In diesem Jahr hat der junge Österreicher den Sprung aufs Siegerpodest geschafft. Sein Roman „Echtzeitalter“ erzählt eine coming-of-age-Geschichte mit Schwerpunkt Gaming.
Flucht in die Welt der Computerspiele
Schauplatz ist die Wiener Eliteschule „Marianum“, ein Internat für Kids aus besserem Haus, wo es nicht immer fein zugeht.Im Gegenteil. Doch allen Schikanen zum Trotz geht der junge Till seinen Weg. Er flüchtet in die Welt der Computerspiele und wird beim Echtzeit-Strategie-Spiel „Age of Empires II“ zum weltbesten Gamer. Das allerdings zählt nichts in der Welt der Erwachsenen.
Konflikt zwischen analoger und digitaler Welt
Toni Schachinger geht es in seinem Roman um den Konflikt zwischen den Generationen, den er als einen zwischen analoger und digitaler Welt erzählt. Und beim Gaming sieht er sich in einer Vermittlerrolle: „Ich wollte zeigen, was passiert da eigentlich, wenn man spielt. Was bedeutet das und wie schwer ist es, von diesem Detailwissen, das Till hat, zum dem Wissensstandpunkt seiner Mutter - diese Brücke zu überwinden.“
Das Lob der Jury
„Auf den ersten Blick ist Echtzeitalter ein Schulroman“, begründet die Jury ihre Wahl. Auf den zweiten Blick sei das Buch viel mehr als das – ein Gesellschaftsroman: „Mit feinsinniger Ironie spiegelt Schachinger die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart: Aus gebildeten Zöglingen spricht rohe Gewalt. Die Welt der Computerspiele biete einen Ort der Fantasie und Freiheit.“
Der Preisträger zur Weltlage
In seiner Dankesrede ging der Preisträger auch auf die aktuelle Weltlage ein: „Es ist unerträglich zu sehen, was passiert in dieser Welt. Es ist aber auch schwer, darüber zu sprechen, wenn man nicht betroffen ist. Und es ist auch schwer, darüber zu sprechen, wenn man nicht betroffen ist. Und es ist auch schwer, dass immer diejenigen darüber sprechen müssen, die davon betroffen sind.“ Er können nur den Wunsch äußern, dass Jüdinnen und Juden auf der Welt sicher leben können müssen. Sein Dank galt in erste Linie seiner Frau Margit, von der er „alles“ wisse.
Zur Person
Toni Schachinger wurde 1992 in Neu-Delhi als Sohn eines Diplomaten und einer mexikanisch-ecuadoranischen Mutter geboren. Die Familie pendelte zunächst zwischen Nicaragua und Wien, wo Schachinger nach der Scheidung der Eltern blieb, zur Schule ging und studierte.