Der Deutsche Jugendliteraturpreis sieht sich als wichtige Orientierungshilfe für junge Leserinnen und Leser - bei jährlich rund 7500 Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt. Auf der Buchmesse wurde der Preis in den Kategorien: Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch vergeben. Lesen, das machte Ralf Schweikart, Vorsitzender des Arbeitskreises für Jugendliteratur klar, ist der Schlüssel zu Bildung und Teilhabe. Und die ausgezeichneten Bücher trügen ihren Teil dazu bei.
Diversität als Hauptthema
„Alle unsere Siegertitel eint das Engagement für das Entdecken, Wahrnehmen und Empfinden von Vielfalt“, sagte Iris Kruse, die Vorsitzende der Kritikerjury, auf der Frankfurter Buchmesse. Diversität, Verschiedenheit, Vielfalt ist das Thema der diesjährigen Siegertitel.
Ein stummes Bilderbuch
In der Kategorie Bilderbuch gewann mit „Spinne spielt Klavier“ von Benjamin Gottwald (Carlsen) ein Buch, das ganze ohne Text auskommt. Die knallbunten Illustrationen fordern dazu auf, die jeweils abgebildeten Geräusche nachzumachen, und so darf gesummt, geblubbert, geklimpert oder auch geschlürft werden.
Comic und Versroman
In der Kategorie Kinderbuch siegte mit „Boris, Babette und lauter Skelette“ von Tanja Esch (Kibitz) ein farbenfroher Comic, in dessen Mittelpunkt Babette steht, ein seltsames Wesen, gelb und haarig, auf der Suche nach sich selbst.
Außergewöhnlich ist der Siegertitel in der Kategorie Jugendbuch: Die afrodeutsche Autorin Chantal-Fleur Sandjon hat mit „Die Sonne so strahlend und schwarz“ (Thienemann) einen balladenhaften Versroman über die komplexe Identität einer schwarzen queeren Frau geschrieben.
Queerness im Sachbuch
Auch der Sieger in der Kategorie Sachbuch „Queergestreift“ von Kathrin Köller (Hanser) widmet sich dem Thema Diversität. Anhand eines ganz eigenen ABC‘s wird erklärt, was sich hinter den Buchstaben LGBTIQA+ verbirgt. Auch die originellen Illustrationen von Irmela Schautz tragen dazu bei, Vorurteile abzuschaffen.