News
Freitag, 18. März 2016
Preis der Leipziger Buchmesse für Guntram Vesper
Montag, 22. Februar 2016
Trauer um Umberto Eco
Er war fast allgegenwärtig, als Philosoph, ein Schriftsteller, als streitbarer Zeitgenosse: Umberto Eco, 1932 in Alessandria geobren, ist am 19. Februar in Mailand seinem Krebsleiden erlegen. Die Welt trauert um einen Mann, der sich eingemischt hat, einen Mann, der Gelehrter im besten Sinn war und doch den Geschmack der Masse bedienen konnte. Mit seinem philosophischen Roman "Der Name der Rose", gerne als Mittelalter-Krimi unterbewertet, gelang dem Semiotik-Professor mit dem enzyklopädischen Wissen 1980 ein Welt-Bestseller, ein Blockbuster auf dem Literatur-Markt. An diesen Erfolg konnte Eco mit den Nachfolgeromanen wie "Das Foucaultsche Pendel", "Die Insel des vorigen Tages" oder "Baudolino"konnte Eco allerdings nicht mehr anknüpfen. Doch der Italiener blieb präsent, als Intellektueller, als Humanist, als Bücherfreund und als ein Mensch, der sich Gedanken machte zum Zustand unserer Zeit.
Sonntag, 21. Februar 2016
Zum Tod von Harper Lee
Ein einziges Buch hat sie weltberühmt gemacht: Jetzt ist diie Schriftstellerin Harper Lee gestorben - im Alter von 89 Jahren in Alabama. Dort spielt auch der Roman, der sie überleben wird: "To Kill a Mockingbird", zu Deutsch "Wer die Nachtigall stört". Das Buch, das aus der Sicht des siebenjährigen Mädchens Louise "Scout" Finch vom Rassenhass im Süden der USA erzählt, erschien 1960. Ein halbes Jahrhundert später kam der Vorgänger-Roman "Go set a watchman" ("Gehe hin, stelle einen Wächter") heraus. Das Erstlingswerk von Harper Lee galt als verschollen und wurde 2014 von einer Freundin entdeckt. Die Geschichte spielt allerdings rund 20 Jahre nach der Handlung ihres Erfolgsromans und spaltete die Anhängerschaft der Autorin, denn Scouts Vater, der heldenhafte Anwalt Atticus, der sich in "To kill a Mockingbird" für einen Schwarzen einsetzt, ist in diesem Buch ein Rassist. Ob Harper Lee mit der Veröffentlichung ihres Manuskripts einverstanden war, ist unklar. Als sie einmal gefragt wurde, warum sie nach ihrem Welterfolg nichts mehr geschrieben habe, sagte sie: "Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte". In den USA ist "Wer die Nachtigall stört" eines der einflussreichsten Bücher überhaupt - gleich nach der Bibel.
Freitag, 5. Februar 2016
Leipziger Buchmesse: Die Nominierten
Das "Höchstmaß an Unabhängigkeit", das die Vorsitzende der Jury des Buchpreises der Leipziger Buchmesse schon im Vorfeld der Nominierungen reklamierte, hat die Jury bei der Erstellung der Nominierungsliste bewiesen. Sie sorgt denn auch für einige Überraschungen. Aus 401 Werken, eingeschickt von 113 Verlagen, hat die Jury aus Literaturkritikern 15 Titel ausgewählt, je fünf in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung. Eine Mammutaufgabe.
Belletristik. Mit Marion Poschmanns "Geliehene Landschaften - Lehrgedichte und Elegien" (Suhrkamp) setzt die Jury wieder auf die Lyrik-Karte. Dazu wurden drei Theatermacher nominiert, die sich als Buchautoren versucht haben. Roland Schimmelpfennig "An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts" (S. Fischer), Nis-Momme Stockmann "Der Fuchs" und Heinz Strunk: "Der goldene Handschuh" (beide Rowohlt) und dazu ein Oldie mit seinem 1000-seitigen Lebenswerk: Guntram Vesper "Frohburg" (Schöffling& Co).
Sachbuch. Wohl des brennend-aktuellen Themas wegen schaffte es diesmal ein naturwissenschaftliches Sachbuch auf die Liste: Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat in "Selbstverbrennung" die " fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff" thematisiert. Nominiert wurden außerdem Werner Busch "Adolph Menzel. Auf der Suche nach der Wirklichkeit" (C.H. Beck), Jürgen Goldstein "Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt" (Matthes & Seitz), Ulrich Raulff "Das letzte Jahrhundert der Pferde. Geschichte einer Trennung" (C.H. Beck) und Christoph Ribbat "Im Restaurant. Eine Geschichte aus dem Bauch der Moderne" (Suhrkamp).
Übersetzung. In der oft unterschätzten Kategorie Übersetzung wurden nicht nur Übertragungen aus eher wenig gebräuchlichen Sprachen nominiert, sondern mit Frank Heiberts Übersetzung von Richard Fords "Frank" (Hanser Berlin) und Claudia Hamms Übersetzung von Emmanuel Carrère "Das Reich Gottes" (Matthes & Seitz Berlin) auch eine Übersetzung aus dem Englischen und dem Französischen. Ebenfalls auf der Liste: Kirsten Brandt "Flüchtiger Glanz" von Joan Sales (Hanser) - auf dem Katalanischen, Brigitte Döbert "Die Tutoren" von Bora Ćosić (Schöffling & Co.) - aus dem Serbischen und Ursula Keller "Eine Straße in Moskau" von Michail Ossorgin (Die Andere Bibliothek) - aus dem Russischen.
Der Preis wird am 17. März um 16 Uhr in der Glashalle vergeben. Mehr Infos unter www.preis-der-leipziger-buchmesse.de
Sonntag, 31. Januar 2016
Promis outen sich als Leser
Samstag, 21. November 2015
Bayerischer Buchpreis für Rainer Stach und Angela Seidele
"Bayerischer Buchpreis für Rainer Stach und Angela Seidele" vollständig lesen
Donnerstag, 22. Oktober 2015
Shortlist für den Bayerischen Buchpreis: Und wieder Witzel
Freitag, 16. Oktober 2015
Neue Welle aus den Niederlanden
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Gewichtiger Buchpreis
Literaturnobelpreis für ein vielstimmiges Werk
"Literaturnobelpreis für ein vielstimmiges Werk " vollständig lesen
Dienstag, 25. August 2015
Von Schwarzer bis Schrott: Poetentreffen in Erlangen
An den Lesenachmittagen im Schlossgarten präsentieren unter anderem Nora Bossong, Ralph Dutli, Ludwig Fels, Valerie Fritsch, Nora Gomringer, Dana Grigorcea, Ulrich Peltzer, Oskar Roehler, Robert Schindel, Raoul Schrott, Alain Claude Sulzer und Anne Weber ihre Neuerscheinungen. Gesprächsrunden beschäftigen sich mit den Folgen des Anschlags auf „Charlie Hebdo“, mit Koran und Islam in Zeiten des Terrors, mit der Frage, was Europa noch zusammenhält, mit Geldkrise, Literaturkritik und 70 Jahre Kriegsende. Bayern 2 überträgt seine Nacht der Poesie sowie das Büchermagazin „Diwan“ live vom Erlanger Poetenfest, und Hermann Glaser stellt seine fränkische Literaturgeschichte zur Diskussion. Ein Programm für Kinder und Jugendliche, Ausstellungen und Musik ergänzen das viertägige Festival.
Donnerstag, 20. August 2015
Wieder eine Longlist für den Buchpreis
167 Titel wurden für den Buchpreis 2015 eingereicht. Die siebenköpfige hat wieder 20 Bücher für die Longlist ausgewählt:
Alina Bronsky: Baba Dunjas letzte Liebe (Kiepenheuer & Witsch,
August 2015)
Ralph Dutli: Die Liebenden von Mantua (Wallstein, August 2015)
Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (Knaus, August 2015) Valerie Fritsch: Winters Garten (Suhrkamp, März 2015)
Heinz Helle: Eigentlich müssten wir tanzen (Suhrkamp,
September 2015)
Gertraud Klemm: Aberland (Droschl, Februar 2015)
Steffen Kopetzky: Risiko (Klett-Cotta, Februar 2015)
Rolf Lappert: Über den Winter (Carl Hanser, August 2015)
Inger-Maria Mahlke: Wie Ihr wollt (Berlin Verlag, März 2015)
Ulrich Peltzer: Das bessere Leben (S. Fischer, Juli 2015)
Peter Richter: 89/90 (Luchterhand, März 2015)
Monique Schwitter: Eins im Andern (Droschl, August 2015)
Clemens J. Setz: Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Suhrkamp,
September 2015)
Anke Stelling: Bodentiefe Fenster (Verbrecher Verlag, März 2015)
Ilija Trojanow: Macht und Widerstand (S. Fischer, August 2015)
Vladimir Vertlib: Lucia Binar und die russische Seele (Deuticke, Februar
2015)
Kai Weyand: Applaus für Bronikowski (Wallstein, März 2015)
Frank Witzel: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen
manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 (Matthes & Seitz,
Februar 2015)
Christine Wunnicke: Der Fuchs und Dr. Shimamura (Berenberg,
März 2015)
Feridun Zaimoglu: Siebentürmeviertel (Kiepenheuer & Witsch,
August 2015)
Jurysprecherin Claudia Kramatschek (freie Kritikerin) kommentierte die Auswahl so: „Die diesjährige Longlist
ist eine aufschlussreiche Landkarte, sie bildet die Vielfältigkeit und
Vielstimmigkeit der deutschsprachigen Literatur ab. In diesem Jahr aber
zeichnet sich eines deutlich ab: Die Welt ist in ihr zu Hause. Die ausgewählten
Autoren und Autorinnen nehmen sich der Seelendramen afrikanischer
Flüchtlinge an, entführen uns in die Weiten Afghanistans oder in die engen
Gassen eines Istanbuler Armenviertels. Zugleich bleibt diese Literatur ganz bei
sich, indem sie in mal utopischer, mal dystopischer, mal schelmischer, mal
dokumentarischer Manier von ersten und letzten Dingen erzählt und den Platz
des Individuums in einer Welt verhandelt, die zugerichtet ist durch die kapitalen
Ströme des Geldes sowie repressive Systeme der Macht. Es stehen auf dieser
Landkarte bekannte neben eher unbekannten Namen und große Verlage neben
eher kleineren. Das macht sie für uns umso erfreulicher.“
Wer sich von den nominierten Autoren für die Shortlist durchsetzt, auf der nur mehr sechs Titel stehen wird, entscheidet sich am 16. September. Dann bleibt es für die Autoren spannend: Erst am Abend
der Preisverleihung erfahren die sechs Autoren, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis bekommt und damit das Preisgeld von 25 000 Euro - und wer sich mit den 2500 Euro für die Finalisten-Nominierung begnügen muss.
Montag, 6. Juli 2015
Bayerischer Buchpreis geht in die zweite Runde
Viel beachtet war im vergangenen Jahr das Konzept der Preisverleihung als öffentliche Jurysitzung. In der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz verfolgten bei der Premiere 400 geladene Gäste die Diskussion zwischen Franziska Augstein, Carolin Emcke und Denis Scheck. Auch in diesem Jahr stehen drei deutschsprachige Titel in den Kategorien Sachbuch und Belletristik zur Debatte. Am 21. Oktober werden die Nominierungen bekannt gegeben.
Ein Empfänger des weißen Porzellan-Löwen steht bereits vor der Preisverleihung fest: Am 28. Oktober erfährt die Öffentlichkeit, wer den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten 2015 für das schriftstellerische Lebenswerk erhält.