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Samstag, 19. März 2022
Buchpreis für drei Wortkünstler
Es gibt zwar keine echte Buchmesse in diesem Jahr in Leipzig. Aber der Buchpreis wurde verliehen. Und er ging an drei Autoren, die es verstehen, mit der Sprache und den Worten zu spielen.
Der israelische Schriftsteller Tomer Gardi erhält für seinen Roman „Eine runde Sache“ den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik. Ein tollkühnes und großzügiges Buch, so die Laudatorin Shirin Sojitrawalla: Den ersten Teil seines Romans erzählt er nicht in astreinem Deutsch, sondern in einer Kunstsprache mit eigenartiger Rechtschreibung und merkwürdigem Satzbau. Broken German. Es gibt einen zweiten Teil, oder besser: Es gibt den Roman doppelt. Jetzt hat Tomer Gardi ihn auf Hebräisch geschrieben. Anne Birkenhauer hat ihn ins Deutsche übersetzt. … „Eine runde Sache“ ist ein Schelmenstück. Wirklichkeit und Fiktion prallen darin aufeinander wie das Echte und das Gemachte. „Mein Grundkonzept hinter diesem Roman war, dass ich wissen wollte, wie unsere Sprachen unsere Fantasie beeinflussen“, sagt Gardi.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Lyrikerin und Übersetzerin Uljana Wolf mit ihrem ausgezeichneten Sachbuch „Etymologischer Gossip. Essays und Reden“. Das Werk sei eine Art intellektuelle Autobiografie, so die Jury. Wer wissen wolle, wie sich eine fröhliche Sprachwissenschaft lese, habe damit die geeignete Lektüre.
Wie verschiedene Sprachen miteinander kommunizieren, lässt sich in der Übersetzungsarbeit von Anne Weber nachempfinden. 2020 bekam sie als Autorin den Deutschen Buchpreis. Nun wird Weber als Übersetzerin des Romans „Nevermore“ von Cécile Wajsbrot mit dem Buchpreis geehrt. Das Buch handelt von einer Übersetzerin, die Virginia Woolf ins Französische überträgt. Weber führe uns im Flüsterton dreier Sprachen ein in ein Reich der Abwesenheiten: in das ausgebombte Dresden, die im Krieg zerstörte Kathedrale von Coventry, das verseuchte Gebiet um Tschernobyl und zur Industrieruine der High Line in New York, so die Jury: Etwas lebt an diesen Orten, das sich immer wieder entzieht. So wie das Original sich dem Übersetzer entzieht. Gespensterorte und – Gespensterworte.
Donnerstag, 17. Februar 2022
Leipziger Buchpreis: Frauen vorn
Kategorie Belletristik:
Dietmar Dath: Gentzen oder: Betrunken aufräumen. Kalkülroman (Matthes & Seitz)
Tomer Gardi: Eine runde Sache, zur Hälfte übersetzt aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer (Literaturverlag Droschl)
Heike Geißler: Die Woche (Suhrkamp Verlag)
Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum (Suhrkamp Verlag)
Katerina Poladjan: Zukunftsmusik (S. Fischer Verlag)
Kategorie Sachbuch/Essayistik
Horst Bredekamp: Michelangelo (Verlag Klaus Wagenbach)
Hadija Haruna-Oelker: Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken (btb Verlag)
Christiane Hoffmann: Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters (Verlag C.H.Beck)
Juliane Rebentisch: Der Streit um Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt (Suhrkamp Verlag)
Uljana Wolf: Etymologischer Gossip. Essays und Reden (kookbooks)
Kategorie Übersetzung
Irmela Hijiya-Kirschnereit übersetzte aus dem Japanischen: Dornauszieher. Der fabelhafte Jizō von Sugamo von Hiromi Itō (Matthes & Seitz)
Freitag, 22. Oktober 2021
Friedenspreis: Wer ist Tsitsi Dangarembga?
Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Mit den von ihm und den Preisträgern und Preisträgerinnen ausgelösten Debatten und Diskussionen zählt er zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes. Das gilt auch für die diesjährige Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe, die auch für ihr Engagement ausgezeichnet wurde.
Im mit 25 000 Euro dotierten Friedenspreis werde die Verpflichtung des Buchhandels sichtbar, mit seiner Arbeit der Völkerverständigung zu dienen, heißt es auf der website. Tsitsi Dangarembga folgt auf Amarya Sen. Die Schriftstellerin und Filmemacherin aus Simbabwe verbinde in ihrem künstlerischen Werk ein einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick und sei deshalb nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur, heißt es in der Begründung der Jury.
In ihrer Romantrilogie beschreibe Tsitsi Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. Dabei zeige sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen. Begleitet werde ihr künstlerisches Schaffen von dem jahrelangen Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern – und diese insbesondere für Frauen zu öffnen.
Tsitsi Dangarembga wurde 1959 in Mutoko im heutigen Nordosten von Simbabwe geboren und gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes. Ihr 1988 erschienener Debütroman „Nervous Conditions“ (deutsch „Aufbrechen“), wurde 2018 von der BBC in die Liste der 100 wichtigsten Bücher aufgenommen, die die Welt geprägt haben. Der Film „Neria“, für den sie 1993 die Story schrieb, zählt zu den beliebtesten Filmen in Simbabwe. Ihr neuer Roman „This Mournable Body“ (erscheint unter dem Titel „Überleben“ auf Deutsch) wurde 2020 für die Shortlist des Booker Prize nominiert. Neben ihrer Arbeit als Autorin und Filmemacherin engagiert sich Tsitsi Dangarembga seit vielen Jahren für Freiheits- und Frauenrechte sowie politische Veränderung in Simbabwe.
Buchpreis für "Blaue Frau"
Literaturkritiker Dennis Scheck hatte ein gutes Näschen. In seiner Sendung „Druckfrisch“ hatte er Antje Rávik Strubel mit ihrem Roman „Blaue Frau“ zu Gast. Ihr Roman stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2021. Nun hat Strubel den mit 25 000 Euro dotierten Preis erhalten, ihr Buch wurde als bester deutschsprachiger Roman des Jahres ausgezeichnet.
Der bei S. Fischer erschienene Roman schildert die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Die Autorin behandle das Thema „mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision“, urteilte die Jury unter Vorsitz von Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk. „Die Geschichte einer weiblichen Selbstermächtigung weitet sich zu einer Reflexion über rivalisierende Erinnerungskulturen in Ost- und Westeuropa und Machtgefälle zwischen den Geschlechtern.“
Antje Rávik Strubel wurde in Potsdam geboren, wo sie auch lebt. Nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin studierte sie in Potsdam und in New York Literaturwissenschaften, Psychologie und Amerikanistik.
In ihrer Dankesrede sprach die Autorin über gendergerechte Sprache und die Kämpfe darum. „Ich wusste, sollte der Preis an mich gehen, kann ich nicht sprachlos vor Ihnen stehen. Nicht in diesen zänkischen Zeiten. Und vor allem nicht nach Erhalt eines Preises – für den ich der Jury herzlich danke –, der einem Roman gilt, der die erzwungene Sprachlosigkeit einer jungen Frau umkreist und ihr Vermögen, sich der Sprache und damit ihrer selbst wieder zu bemächtigen.“
Dabei beruft sie sich auch auf Ilse Aichinger: „Vielleicht muss das Selbstverständliche erst wieder unverständlich werden, um selbstverständlich zu bleiben.“ Sonnenklar bleibe bei aller Freude am sprachlichen Wagnis: „Ravik und ich sind Schriftstellerin (nicht: Schriftsteller) und als solche manchmal ausgezeichnet mit einem Sternchen.“
Donnerstag, 7. Oktober 2021
Literaturnobelpreis für Abdulrazak Gurnah
Schon wieder ein Überraschungs-Preisträger: Der tansanische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah bekommt den Nobelpreis für Literatur. Die Akademie hob lobend hervor, dass er sich in seinem Werk „kompromisslos“ mit den Auswirkungen des Kolonialismus auseinandersetze sowie mit dem Schicksal von Flüchtlingen, die eine „Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten“ überwinden müssten. Der 1948 auf Sansibar geborene Gurnah hat zehn Romane und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Mit dem auch auf Deutsch erschienenen Roman „Das verlorene Paradies“ war dem emeritierten Professor für Englische und Postkoloniale Literaturen an der University of Kent, Canterbury der Durchbruch als Schriftsteller gelungen. Die Nachricht, dass er Literaturnobelpreisträger 2021 sei, hatte Gurnah zunächst ungläubig aufgenommen und „für eine Steich“ gehalten. Da war er sich wohl einig mit all jenen, die im Vorfeld über die Namen des diesjährigen Preisträgers oder der Preisträgerin spekulierten. Niemand hatte den Tansanier auf dem Schirm. Dotiert ist der Literaturnobelpreis mit zehn Millionen Kronen (rund 950 000 Euro), vergeben wird er von der Schwedischen Akademie.
Donnerstag, 23. September 2021
Gleichberechtigung auf der Shortlist
Am Anfang waren es 230 Titel, die die Jury für den diesjährigen Deutschen Buchpreis sichten musste. 20 Titel schafften es auf die Longlist. Jetzt stehen die sechs Finalistinnen und Finalisten fest: Drei Frauen, drei Männer.
Laut Jurysprecher Knut Cordsen zeigen die ausgewählten Autorinnen und Autoren „den stilistischen, formalen und thematischen Reichtum der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“, und sie zeugten „von der immensen Lust und hohen Könnerschaft, Geschichten zu erzählen“.
Das sind die Finalisten:
Norbert Gstrein: Der zweite Jakob
Monika Helfer: Vati
Christian Kracht: Eurotrash
Thomas Kunst: Zandschower Klinken
Mithu Sanyal: Identitti
Antje Rávik Strubel: Blaue Frau
Der beste Roman wird am Vorabend der Frankfurter Buchmesse am 18. Oktober ausgezeichnet. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält 25.000 Euro, die übrigen fünf Autorinnen und Autoren der Shortlist bekommen jeweils 2.500 Euro. Zuletzt wurden Anne Weber für Annette, ein Heldinnenepos, und Saša Stanišić für Herkunft ausgezeichnet.
Dienstag, 24. August 2021
Die Longlist für den Buchpreis 2021
Die Jury des Deutschen Buchpreises hat ihre Longlist vorgestellt. Die 20 nominierten Bücher sind eine Mischung aus Debüts und Routiniertem. Die Jury hat ihre Auswahl aus 230 Titeln getroffen. Die Auswahl würdige „das erzählerische Experiment ebenso wie den realistischen Roman, das Komische wie das Surreale. Diese 20 Bücher nehmen Herkunft und Geschichte ebenso in den Blick wie zentrale Fragen der Gegenwart“, sagte Jurysprecher Knud Cordsen dem Bayerischen Rundfunk. Christian Kracht, mit Eurotrash bereits für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, ist auch auf dieser Liste vertreten. Er zählt wohl zu den Favoriten.
Das sind die Nominierten:
* Henning Ahrens: „Mitgift“, Klett-Cotta
* Shida Bazyar: „Drei Kameradinnen“, Kiepenheuer & Witsch
* Dietmar Dath: „Gentzen oder: Betrunken aufräumen“, Matthes & Seitz Berlin
* Franzobel: „Die Eroberung Amerikas“, Paul Zsolnay
* Georges-Arthur Goldschmidt: „Der versperrte Weg“, Wallstein
* Dana Grigorcea: „Die nicht sterben, Penguin
* Norbert Gstrein: „Der zweite Jakob“, Carl Hanser
* Dilek Güngör: „Vater und ich“, Verbrecher
* Monika Helfer: „Vati“, Carl Hanser
* Felicitas Hoppe: „Die Nibelungen“, S. Fischer
* Peter Karoshi: „Zu den Elefanten“, Leykam
* Christian Kracht: „Eurotrash“, Kiepenheuer & Witsch
* Thomas Kunst: „Zandschower Klinken“, Suhrkamp
* Gert Loschütz: „Besichtigung eines Unglücks“, Schöffling & Co.
* Yulia Marfutova: „Der Himmel vor hundert Jahren“, Rowohlt
* Sasha Marianna Salzmann: „Im Menschen muss alles herrlich sein“, Suhrkamp
* Mithu Sanyal: „Identitti“, Carl Hanser
* Ferdinand Schmalz: „Mein Lieblingstier heißt Winter“, S. Fischer
* Antje Rávik Strubel: „Blaue Frau“, S. Fischer
* Heinz Strunk: „Es ist immer so schön mit dir“, Rowohlt
Am 21. September steht fest, wer es auf die Shortlist geschafft hat. Aus den verbliebenen sechs Titeln wird die Siegerin oder der Sieger gekürt. Der Deutsche Buchpreis wird am 18. Oktober auf der Buchmesse in Frankfurt verliehen.
Freitag, 23. Juli 2021
Ein Preis für die Jugend
„Heute schon an Morgen denken!“ – Das war das Thema des diesjährigen Jugendpreises des Initiative Werterhalt & Weitergabe e.V. Unter dem Motto #sagwasDUwillst…
wurden die Jugendlichen aufgerufen, Wünsche und Träume, Ängste und Sorgen, Gedanken und Themen die sie beschäftigen, niederzuschreiben und einzusenden. 169 Einreichungen, darunter Kurzgeschichten, Tagebücher und Briefe, zu Themen, die die Jugendlichen heutzutage bewegen: Der Jugendpreis 2021 sollte den 15- bis 18-jährigen eine Möglichkeit geben, ihre Gedanken und Gefühle zu gesellschaftlichen Themen zum Ausdruck zu bringen.
Klar zu erkennen war, dass die Jugendlichen sich stark mit den Themen Klima/Umwelt, Generationen, Rassismus, Digitalisierung und Globalisierung auseinandersetzen. Weitere Punkte waren Feminismus, Behinderungen, Krankheiten und der technische Fortschritt. Mit einem Brief an Prof. Dr. Piazolo, den bayerischen Kultusminister konnte
der 18-jährige Joshua Steib die Jury überzeugen. Wortgewand und eindrucksvoll gehe er in seinem Schreiben auf das Thema Rassismus ein, heißt es lobend. Steib fordert einen Projekttag an Schulen und ein gesellschaftliches Umdenken. Er greift nicht nur die Problematik auf, sondern belegt sie mit Beispielen und liefert Lösungsansätze.
Die Wettbewerbskriterien hat Prof. Klaus Zierer von der Universität Augsburg erarbeitet. Mehr Infos auf www.jugendpreis21.de
Sonntag, 30. Mai 2021
Buchpreis geht an Iris Hanika
Iris Hanika hat mit ihrem Werk „Echos Kammern“ (Literaturverlag Droschl )das Rennen um den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik für sich entschieden. Die siebenköpfige Jury würdigte die 1962 in Würzburg geborene Autorin als „eine der eigensinnigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsdichtung, die mit brutal klarem und unverschämten Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse schauen kann. Und dann wieder unheimlich erheitert.“ Iris Hanika übe in aller Virtuosität ihre Sprachexperimente aus und sie habe „diebische Freude daran, dass sie das jeden Moment den Roman kosten könnte“. Eben dieses riskante Schreiben zeichne sie aus.
In der Kategorie Sachbuch wurde Heike Behrend für ihr Buch „Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung“ (Matthes & Seitz Berlin) ausgezeichnet.
In der Kategorie Übersetzung würdigte die Jury Timea Tankó für die Übersetzung aus dem Ungarischen von „Apropos Casanova. Das Brevier des Heiligen Orpheus“ (Die Andere Bibliothek).
Donnerstag, 15. April 2021
Shortlist zum Leipziger Buchpreis 2021
Corona verhindert immer noch Veranstaltungen. Auch die Buchmessen sind betroffen. Aber: Der Preis der Leipziger Buchmesse wird auch in diesem Jahr herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen auszeichnen – und ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert.
Die Jury musste ihre Auswahl aus 389 Buchtiteln treffen. Nun hat sie die jeweils fünf Nominierten in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung bekannt gegeben.
Vor allem die Bellestristik-Nominierungen haben für Aufsehen gesorgt: Unter den fünf Nominierten ist ein einziger Mann - Christian Kracht mit "Eurotrash" (Kiepenheuer & Witsch).
Ebenfalls auf der Shortlist:
Iris Hanika mit "Echos Kammern" (Literaturverlag Droschl)
Judith Hermann mit "Daheim" (S. Fischer Verlag)
Friederike Mayröcker mit "da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete" (Suhrkamp Verlag)
Helga Schubert mit "Vom Aufstehen" (dtv)
In der Kategorie Sachbuch wurden nominiert:
Heike Behrend: "Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiografie der ethnofrafischen Forschung" (Deutsche Verlags-Anstalt)
Dan Diner: "Ein anderer Krieg. Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg (Deutsche Verlags-Anstalt)
Michael Hagner: „Foucaults Pendel und wir. Anlässlich einer Installation von Gerhard Richter“ (Vlerag Walter König)
Christoph Möllers: „Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik“ (Suhrkamp Verlag)
Uta Ruge: „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang" (Verlag Antje Kunstmann)
In der Kategorie Übersetzung sieht die Shortlist so aus:
Ann Cotten für ihre Übersetzung aus dem Englischen von "Pippins Tochter Taschentuch" von Rosmarie Waldrop
Frank Heibert und Sonja Finck für ihre Übersetzung aus dem Französischen von "Der große Absturz. Stories aus Kitchike" von Louis-Karl Picard-Sioui
Hinrich Schmidt-Henkel für seine Übersetzung aus dem Norwegischen "Die Vögel" von Tarjei Vesaas
Nikolaus Stingl und Dirk von Gunsteren für ihre Übersetzung aus dem Englischen "USA-Triologie. Der 42. Breitengrad /1919/ Das große Geld" von John Dos Passos
Timea Tankó für ihre Übersetzung aus dem Ungarischen "Apropos Casanova. Das Brevier des Heiligen Orpheus" von Miklós Szentkuthy.
Die drei Gewinner werden am 28. Mai gekürt.
Freitag, 23. Oktober 2020
Cornelia Funke für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet
„Dieser Preis war eine sehr unerwartete und deshalb nur umso schönere Überraschung in diesem so seltsamen und an Finsternis reichem Jahr“, sagte Cornelia Funke zur Verleihung des Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk. „Ich nehme die Momo im Namen all meiner LeserInnen an, durch die meine Welten erst wirklich zum Leben erwacht sind.“
Die Deutsche, die Kalifornien zu ihrer Wahlheimat erkoren hat und international wohl die bekannteste deutsche Kinderbuch-Autorin ist, hat sich diesen Preis wahrlich verdient. Zu ihren bekanntesten Werken gehören „Drachenreiter“ (der Film läuft gerade in den Kinos), die Reihe „Die Wilden Hühner“ und „Herr der Diebe“, mit dem ihr 2002 der internationale Durchbruch gelang. Mit der „Tintenwelt-Trilogie“ und der aktuellen „Reckless“-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat sie mittlerweile geschrieben und weltweit mehr als 31 Millionen Exemplare verkauft. Ihre Titel wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Am 2. November erscheint ihr aktuelles Buch „Reckless. Auf silberner Fährte“, der vierte Band der Reckless-Reihe.
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Donnerstag, 15. Oktober 2020
Literaturnobelpreis für die Lyrik
Dienstag, 13. Oktober 2020
Buchpreis für "Heldinnenepos"
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Dienstag, 15. September 2020
Die Shortlist zum Deutschen Buchpreis
Aus der Longlist für den Deutschen Buchpreis hat die Jury folgende sechs Finalisten ausgewählt:
Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen)
Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser)
Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch)
Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp)
Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin)
Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg)
„Nominiert sind sechs Romane, die uns durch ihre sprachliche Ausdruckskraft und formale Innovation überzeugt haben, zugleich aber auch auf besonders kluge Weise politische Dringlichkeit dokumentieren“, so Jurysprecherin Hanna Engelmeier vom Kulturwisseschaftlichen Institut Essen. „Einige schöpfen aus unerwarteten Quellen oder wenden sich historischen Stoffen zu, um darüber zu großen, allgemeingültigen Fragen zu gelangen. Die Shortlist trägt zugleich hervorragenden Titeln Rechnung, die sich biografischen und zeitgenössischen Themen auf überraschende Weise widmen.“
Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2020 um 18 Uhr zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und kann online verfolge werden unter www.deutscher-buchpreis.de
Dienstag, 18. August 2020
Zehn Frauen und zehn Männer für den Buchpreis
„Der letzte Satz“ hat es in der Bestsellerliste ganz nach oben geschafft und sein Autor Robert Seethaler auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis. Die Jury betont die Vielfalt ihrer Auswahl und die Experimentierfreudigkeit der Autoren. Jurysprecherin Hanna Engelmeier, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) und Autorin: „Im Gegensatz zur Lektüre der Nachrichten der vergangenen Monate bot die Beschäftigung mit den über 200 eingereichten Titeln vielfältige Lichtblicke. Der Jury eröffnete sich ein Panorama von überwiegend realistisch angelegten Romanen. Besonders viele Romane nutzen das (auto)biographische Erzählen, stark vertreten sind zudem Titel, die sich mit historischen Themen auseinandersetzen. Die Longlist spiegelt diese Schwerpunkte wider, greift aber zusätzlich Romane auf, die sich jüngeren identitätspolitischen Debatten widmen. Es freut uns, dass auch Bücher vertreten sind, die die Form des Romans aufbrechen und mit ihr experimentieren. Die Longlist repräsentiert so nicht nur eine Vielfalt von Themen, sondern auch die Vielfalt poetischer Ausdrucksformen dieser Saison.“
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